Als ich klein war...
... wohnte ich bei meinen Eltern auf dem Dorf. Sobald ich aus der Schule kam, aufgegessen und die Hausaufgaben gemacht hatte, lief ich hinaus (das war, bevor mich das Bücherwurmdasein erwischte) und tobte mit den Nachbarskindern. Wir bauten Büdchen, die Mädchen stritten sich um den einzigen Jungen in heiratsfähigem Alter, wir aßen Haselnüsse, die frische Pfefferminze von der Böschung wurde für Pfefferminztee gepflückt, kleine Gärten angelegt, Schnecken dressiert. Ich trieb mich bei den Nachbarn herum, manche fand ich sehr freundlich, andere einschüchternd. Mein kleines Universum beschränkte sich auf den Weg von Haus A zu Haus B (dort gab es Bonbons!) zu Haus C (dort wohnte meine Kinderfrau). Die Nachbarn von Haus D hinter der Gartenmauer waren sehr geheimnisvoll. Selten erspähte ich die Gesichter. Dann zogen sie weg, mein Universum erwies sich als wandelbar.
Vor einer Woche ist die nette Frau aus Haus B gestorben. Sie war ebenfalls ein fester Teil des Universums. Komisches Gefühl, wenn immer mehr Kindheit nur noch in Erinnerungen existiert und sich die Spuren verwischen.
Wenn ich jetzt zurückschaue, erscheint es mir unglaublich, wie sehr sich mein Blickwinkel verändert hat. Bin ich noch derselbe Mensch? Meinem ruhigen Temperament nach zu urteilen sicherlich, aber der Rest? Wenn ich früher an mir herabgeschaut habe, habe ich etwas völlig anderes gesehen als jetzt. Verwunderlich, das...
Vor einer Woche ist die nette Frau aus Haus B gestorben. Sie war ebenfalls ein fester Teil des Universums. Komisches Gefühl, wenn immer mehr Kindheit nur noch in Erinnerungen existiert und sich die Spuren verwischen.
Wenn ich jetzt zurückschaue, erscheint es mir unglaublich, wie sehr sich mein Blickwinkel verändert hat. Bin ich noch derselbe Mensch? Meinem ruhigen Temperament nach zu urteilen sicherlich, aber der Rest? Wenn ich früher an mir herabgeschaut habe, habe ich etwas völlig anderes gesehen als jetzt. Verwunderlich, das...
Nachtgezwitscher - 14. Okt, 20:18