Jung,
aber nicht mehr so ganz. Puffy red eyes, meine nächtliche Wohnung, kurz mit meiner Gitarre gekuschelt, viel nachgedacht. Es tut weh, wenn es dem Großvater immer schlechter geht. Es tut auch weh, wenn ich es nicht schaffe, mit der Familie über Schmerz zu sprechen. Es tut weh, dass ein Freund, den ich sehr liebhabe, bald wegzieht. Es tut weh, dass morgen mein letzter Arbeitstag ist. Angst vor Abschieden habe ich deshalb immer, weil ich befürchte, dann zu merken, dass ich den Leuten nicht wichtig war. Andererseits denke ich, dass ich mir solche Befürchtungen besser für mein Privatleben aufheben sollte, und dass sie auf der Arbeit wenig zu suchen haben. Sie sind trotzdem da, und dementsprechend werde ich froh sein, wenn der morgige Tag vorbei ist. Dann die neue Stelle, auf die ich mich freue, vor der ich aber auch ein klein wenig Angst habe, normale Versagensangst, glaube ich. Tut auch ein bisschen weh. Das Fazit der heutigen Nacht lautet also: Aua. Draußen regnet es, nach langen Sonnentagen. Dann sage ich mir, dass der Himmel mit mir weint, habe Gesellschaft und schlafe hoffentlich bald ein.
Nachtgezwitscher - 27. Apr, 02:17