Soirée
Auf dem Hinweg bleibe ich stehen und öffne mich der Stadt, vor dem geliebten historischen Rathaus ein Baum, dessen Blätter aussehen wie Goldtaler und die vereinzelt vor schwarzem Himmel langsam zu Boden sinken. Dann ein Essen, die Franzosen trinken wie immer sehr viel, beschließen, gemeinsam Heim zu gehen wie üblich. Um Mitternacht ist die Dachwohnung meines Bekannten wunderbar, warmer Parkettboden, herrlich unaufgeräumt mit Bongs und Obdachlosenzeitschriften neben leeren Käsepapieren, Brotkrumen und einem Weltatlas. Gegen eins sind wir nur noch zu fünft, kippen durch das Fenster Wasser auf Neuankömminge, der herrlich verrückte N* zerreißt seine Hose und dann fängt das Gitarrenspiel an, Beatles, Brassens, drei Stunden lang, am Ende extatische Improvisation, bei der alle frei mitsingen, (was man alles mit seiner Stimme machen kann!) der Walise animiert zum wilden Tanzen, am Ende schlafen sie zusammengekuschelt auf dem Sofa, drei der Männer Anfang dreißig, einer Anfang zwanzig. Mein Lächeln erlischt stundenlang nicht. Meine Augen strahlen noch immer.
Nachtgezwitscher - 11. Okt, 03:00
Wie schön!
(Erinnerungsmaschinelangsamanlauf...):
Ich erinnere mich an die vielen, herrlich ausgelassenen Abende mit meinen französischen Freunden, an eine französische Taufe, an eine Hochzeit, ausgiebige Gaumenfreuden, und zu später Stunde inbrünstig gesungene, herrliche französische Volkslieder, Tango und Sich-kaputt-lachen vor Freude, an verzauberte Nächte in Paris, Marseille, Toulouse, afrikanisches Essen, und bretonische Austern, und durchweg charmante Mannsbilder...
Isch libö es!!!