ich wäre da auch b)
Meine Mutter, emphatisch wie ich, hat sofort gesehen, wenn ich mal als Kind versuchte, zu lügen, deßwegen kann ich es nur unter grossen Schuldgefühlen.
Das Problem ist bei a), also der vorherigen Generation, vor allem der Frauen, daß sie durch die herrschenden Beschränkungen, Krieg, Nachkriegszeit, Patriarchat, etc. oft zur Selbstlüge gezwungen waren. Daher (als Spiegel ihrer selbst nach Aussen) verabscheuen sie jede als Lüge erscheinende Behauptung, eben- pauschal!
Diese Generation musste die Selbstlüge zum Teil als Schutz regelrecht kultivieren, ich kann es an meiner Mutter sehen.
Ich könnte das in meinem Blog nie schreiben, denn sie lesen mit, aber hier bei Dir, wenn ich darf, muss ich sagen, daß das einen Teil meiner derzeitigen Probleme darstellt, daß meine Eltern sich aus Schutz vor unangenehmen Wahrheiten in moralische Gerüste gehängt haben, und keinen Millimeter davor abweichen, um nicht mit der eigenen Lüge konfrontiert zu werden, ist zumindest meine Beobachtung. Da geht es weniger um Wahrheit, als darum, irgendwie damit leben zu können, mit der Verdrängung, ich knalle da bei meiner Mutter regelmässig an eine Wand, und der Konflikt zwischen meiner Wahrheitsliebe und meiner Problemslösungsorientiertheit und den Verdrängungsmechanismen meiner Mutter schafft MIR, da ich nicht verdrängen kann, gerade grosse Probleme.
Das sitzt sehr tief in dieser Generation, und ich kann spüren, daß meine Mutter insgeheim sehr darunter leidet, weil sie auch hochsensibel ist, und sie weiss, daß ich es sehen kann, aber sie würde es nie offen zugeben können.
Huh, ein ganz unerschöpfliches Thema!
Jetzt hab ich Dich aber zugetextet.
Ich bin froh, daß Du mal wieder da bist!
Beso