Bauchpinseleien
In Sachen Mietkostenerhöhung wurde mir nahegelegt, dass ich hätte meine Vermieter mehr Bauchpinseln sollen. Mag sein, vielleicht hätte es mir diesen Ärger erspart. Nun bin ich in meinem Auftreten zwar diplomatisch, aber gleichzeitig doch meist ehrlich. Das entspricht auch meinem Ideal des menschlichen Umgangs miteinander.
Im Lauf der Jahre habe ich eine richtige Abneigung gegen Bauchpinseleien entwickelt. Sie fühlen sich für mich unehrlich an. So ärgerte mich vor einigen Tagen die Kollegin, die an einem Tag Kuchen mitgebracht hatte, weil sie Großmutter wurde. Es wurde eine nette Kaffeerunde mit einem Großteil der Kollegen, nur der Chef war zufällig an genau dem Tag nicht da. Als ihr dann im Gespräch mit mir zufällig klar wurde, dass er wahrscheinlich auch gerne Kuchen gehabt hätte, schleppte sie am nächsten Tag gleich doppelt so viel davon an. Eine leichte Überraschung machte sich unter Kollegen breit (gleich zwei Mal so ein Segen!), aber man freundete sich mit der Gabe gern an. Den Kuchen fand ich so doof, dass ich davon nur ein Eckchen gegessen habe. Ich fand, dass sie sich krumm gemacht hatte.
Wo da die Lücke in meinem System ist, ist sehr offensichtlich. Der Ehrliche ist, so wird doch oft gesagt, der Dumme. Und beruflich ist Ehrlichkeit sowieso nicht gefragt. Dass ich so nicht für die Führungsetagen gemacht bin, hab ich mir schon länger gedacht. Ich kann zwar relativ freundlich zu Menschen sein, die ich nicht mag. Aber Bauchpinseln oder mich krumm machen, da kräuseln sich mir die Finger- und Zehnägel. Theaterspielen kann ich auch nicht, obwohl ich's wohl gerne könnte. Ich habe mich unlängst mit 8 anderen um eine der 7 Rollen eines kleinen Theaterstückes beworben, und ausgesiebt wurde ich. Das gehört eher zu den lustigen Anekdoten.
Und jetzt soll ich Menschen gegenüber sehr entgegenkommend aufteten, die mir eine horrende Mieterhöhung reindrücken wollen?
Versuche jetzt erst mal, mich selbst zu verstehen. Im Grunde akzeptiere ich ja eine sehr verbreitete Umgangsform einfach nicht, bei der es vielleicht klüger wäre, sie als gegeben anzunehmen. Irgendwie reicht der "Ich bin jetzt cleverer als die."-Gedanke nicht aus, um mich im Umgang mit anderen zu verstellen. Auch ein "Es erspart mir Schlimmeres." macht es mir nicht wirklich schmackhaft. Es macht mich eher etwas traurig. Hach ja, mal schauen... Vielleicht gibt es einen Mittelweg, und vielleicht finde ich ja auch raus, was genau mich so wütend macht.
Im Lauf der Jahre habe ich eine richtige Abneigung gegen Bauchpinseleien entwickelt. Sie fühlen sich für mich unehrlich an. So ärgerte mich vor einigen Tagen die Kollegin, die an einem Tag Kuchen mitgebracht hatte, weil sie Großmutter wurde. Es wurde eine nette Kaffeerunde mit einem Großteil der Kollegen, nur der Chef war zufällig an genau dem Tag nicht da. Als ihr dann im Gespräch mit mir zufällig klar wurde, dass er wahrscheinlich auch gerne Kuchen gehabt hätte, schleppte sie am nächsten Tag gleich doppelt so viel davon an. Eine leichte Überraschung machte sich unter Kollegen breit (gleich zwei Mal so ein Segen!), aber man freundete sich mit der Gabe gern an. Den Kuchen fand ich so doof, dass ich davon nur ein Eckchen gegessen habe. Ich fand, dass sie sich krumm gemacht hatte.
Wo da die Lücke in meinem System ist, ist sehr offensichtlich. Der Ehrliche ist, so wird doch oft gesagt, der Dumme. Und beruflich ist Ehrlichkeit sowieso nicht gefragt. Dass ich so nicht für die Führungsetagen gemacht bin, hab ich mir schon länger gedacht. Ich kann zwar relativ freundlich zu Menschen sein, die ich nicht mag. Aber Bauchpinseln oder mich krumm machen, da kräuseln sich mir die Finger- und Zehnägel. Theaterspielen kann ich auch nicht, obwohl ich's wohl gerne könnte. Ich habe mich unlängst mit 8 anderen um eine der 7 Rollen eines kleinen Theaterstückes beworben, und ausgesiebt wurde ich. Das gehört eher zu den lustigen Anekdoten.
Und jetzt soll ich Menschen gegenüber sehr entgegenkommend aufteten, die mir eine horrende Mieterhöhung reindrücken wollen?
Versuche jetzt erst mal, mich selbst zu verstehen. Im Grunde akzeptiere ich ja eine sehr verbreitete Umgangsform einfach nicht, bei der es vielleicht klüger wäre, sie als gegeben anzunehmen. Irgendwie reicht der "Ich bin jetzt cleverer als die."-Gedanke nicht aus, um mich im Umgang mit anderen zu verstellen. Auch ein "Es erspart mir Schlimmeres." macht es mir nicht wirklich schmackhaft. Es macht mich eher etwas traurig. Hach ja, mal schauen... Vielleicht gibt es einen Mittelweg, und vielleicht finde ich ja auch raus, was genau mich so wütend macht.
Nachtgezwitscher - 8. Okt, 08:56
creature - 8. Okt, 12:51
bei uns wird ès einschleimen genannt, klingt schön scheußlich!