Freitag auf Samstag
Besuch des Müncheners
Mitternacht. Von der Matratze am anderen Ende des Zimmers ertönt "Rrrrrrrr... Rrrrrrr... RrrRRRRRRRRrrrrrrrr... Rrrrrrrrrr"
Ich liege wach.

Montag auf Dienstag
Besuch des Spaniers
Ich hoffe, er schnarcht nicht.
Mitternacht. Von der Matratze am anderen Ende des Zimmers ertönt "Blablablablablablablablablablabla" in nicht zu vernachlässigender Lautstärke. "Blablablalblabla" Ein Uhr. "Blablablablablabla" Zwei Uhr. Noch immer dasselbe Thema. Wie konnte ich das vergessen. Natürlich, ein Spanier.
Ich liege wach.

Er: "Sagen die hier auch 'Grüß Gott'?"
Ich: "Neeee, das gibt's hier gar nicht!"

Im Geschäft
Er: "Grüß Gott!"
Verkäuferin: "Grüß Gott!"
Er zu mir: "Die ist aber anpassungsfähig."

Im Restaurant
Kellner: "Guten Tag!"
Er: "Grüß Gott! ... Hach Mist, schon wieder."
Ich muss lachen.

So viel Besuch. Unglaublich. Wenn man nur oft genug seine Wohnung als Absteige anbietet, dann wird sie auch irgenwann als solche in Anspruch genommen. Ergebnis: Freitag bis Sonntag Besuch aus München, Montag bis ... (2 Wochen) Besuch aus Valencia. Ob das wohl reibungslos abläuft? Ich freu mich aber total!!!!!

Loblied

Wenn sich Welten konstruieren
in meinem Kopf
schiebt sich ein Fakt zwischen die anderen
und ich schaue gebannt zu
bis sich Bilder ergeben
und Szenen abspielen
von Anfängen und Entwickungen
Menschheitsgeschichte, zeigt sie doch
die menschliche Natur in all
ihrer Schönheit und Kraft
mit Hoffnungen, Visionen, Idealen
und den vielen Fehlern, die
uns so komplex und vielleicht
auch interessant machen, wie wir sind.

Wann sonst hat man einen ganzen Monat ausschließlich Zeit, um sich ein Bild von der Welt zu machen, als im Studium. Man bekommt das Gefühl, etwas zu wissen, stellt Verknüpfungen her, jongliert mit dem Gelernten und spinnt es weiter.

Einen "flow" habe ich, würde der Pädagoge sagen.

Danke dafür, an wen und wohin auch immer. An meine Eltern hauptsächlich.

Gestern in der Früh ein Anruf von Unbekannt: "Helloooo!!!!" ??? Tatsächlich, meine indische Freundin hat mich aus Indien angerufen. Wie nett!!! Und dann dunkel: "Hello!" "That's my father!" und pieps: "Hi!" "That's my little cousin."

Heute in der Früh 40 Min Unterhaltung mit einer engen Freundin. Und sie kennt mich. Obwohl ich keinen Piep über Unwohlsein gesagt hab, am Schluss der Satz: "Und du kannst anrufen, wann immer du möchtest. Es kann manchmal sein, dass ich das Handy nicht höre, aber ich rufe immer zurück." So lieb! Jetzt hab ich eine Lern-Notruf-Nummer. Rührend.

Habe heute einen fast unbekannten Menschen um eine Handreichung für eine Freundin gebeten, und zurück kam völlig ohne Zögern eine Zusage. Toll!

Meine Mutter hörte sich mit immer kleiner werdenden geröteten Augen (es war ziemlich spät) meine Ergüsse über meine Prüfungsthemen an. Und war am Ende kein bisschen genervt. Sonder wirkte ganz zufrieden.

Mein Blickfeld: Der Kamin mit dem lodernden und prasselnden Feuer, gleich rechts daneben das Terrassenfenster mit Blick auf Schneedecke und dicke Schneeflocken. Wunderschön.

alternde Eltern, zärtlich, lange Gespräche, oder auch nicht, was soll's, zusammen gehört man doch, Wärme, ein Bruder, den ich liebhabe, und mein Opa, ja stimmt, die letzten Tage haben mir Zeit mit Menschen beschert, die ich liebe. Wie heißt es in "Hectors Reise oder die Suche nach dem Glück" ? Glück heißt, mit denen zusammen zu sein, die man liebt. Schön warm :-)

... bald kommt die Weihnachtsfeier, zu der ich all meine Freunde eingeladen hab!!! Mit selbst Musizieren und gut Essen und Wichteln und Weihnachtsgeschichten!
... am Wochenende backe ich Plätzchen in traditioneller Gesellschaft!
... es naht eine lange Urlaubszeit zwecks Prüfungsvorbereitung.
... Silvester wird schön!
... ich bin liiert. Mit viel Vorsicht zwar (merkt man auch an der Reihenfolge hier), aber im Moment genieße ich die Zweisamkeit sehr. Er ist lieb zu mir und ich bin auch immer mehr verliebt :-)

So, zufriedene Grüße an die Internetwelt :-)

PS: Wie konnte ich nur den Schnee vergessen, der in den letzten Tagen hier gelegen hat! Der war auch so schön!

Quel beau week-end ai-je passé en Bourgogne! Nous avons voyagé avec deux amis, un Tchec et un Francais, à travers la campagne. Un maximum de visites dans un temps très restreint, des impressions d'une région un peu arriérée dans le temps, campagnarde, avec des collines parsemées de petits villages dominés visuellement par leur église, des rivières et un beau ciel bleu. Et le vin, et les bons plats, les gens abordables et sympathiques. Plus tard, retour en Allemagne, journées de travail, passage nocturne chez un ami qui a fait tellement de bien, le lendemain rendez-vous avec l'entrepreneur Américain qui veut que je fasse l'actrice dans sa pub. Quel caractère! Il veut implanter son produit sur le marché francais. Nom inofficiel de la campagne publicitaire qu'il vient de lancer: Invading France. Nous allons voir si les Francais se laisseront conquérir :-) Selon mon impression, ils n'apprécieront pas. En tout cas, très mémorable, cette visite. Et puis hier un rendez-vous avec une psycholoque, entretien de trois heures, avec la conclusion que je ne me connais pas. Apprenez à vous connaitre, Madame Nachtgezwitscher! Si vous avez trop de difficultés, faites une thérapie. Elle parlait beaucoup, je n'ai pas eu le temps de bien y réfléchir, tellement elle me bombardait d'idées qui m'étaient nouvelles. 30 minutes plus tard, j'étais assise dans mon appartement, je me sentais bizarre, j'avais froid et je tremblais un peu. Six heures plus tard, je me suis mise en colère et j'ai profité de l'occasion pour dire à un ami ce que je pense de son comportement. Cette colère est restée jusqu'à maintenant. Et je me sens mieux, plus vivante, j'ai retrouvé de l'espoir aujourd'hui. Peut-être que je ferai cette thérapie si je trouve un psychologue qui me convient. Je ne peux malheureusement pas retourner chez elle. Peut-être est-il possible de vivre sans les peurs qui sont tellement présentes dans mon quotidien... Maintenant, petit voyage avec une de mes meilleures amies. Je pars pour Strasbourg!!! Invitée à passer une week-end chez les parents d'une amie. La belle vie!

Auf dem Hinweg bleibe ich stehen und öffne mich der Stadt, vor dem geliebten historischen Rathaus ein Baum, dessen Blätter aussehen wie Goldtaler und die vereinzelt vor schwarzem Himmel langsam zu Boden sinken. Dann ein Essen, die Franzosen trinken wie immer sehr viel, beschließen, gemeinsam Heim zu gehen wie üblich. Um Mitternacht ist die Dachwohnung meines Bekannten wunderbar, warmer Parkettboden, herrlich unaufgeräumt mit Bongs und Obdachlosenzeitschriften neben leeren Käsepapieren, Brotkrumen und einem Weltatlas. Gegen eins sind wir nur noch zu fünft, kippen durch das Fenster Wasser auf Neuankömminge, der herrlich verrückte N* zerreißt seine Hose und dann fängt das Gitarrenspiel an, Beatles, Brassens, drei Stunden lang, am Ende extatische Improvisation, bei der alle frei mitsingen, (was man alles mit seiner Stimme machen kann!) der Walise animiert zum wilden Tanzen, am Ende schlafen sie zusammengekuschelt auf dem Sofa, drei der Männer Anfang dreißig, einer Anfang zwanzig. Mein Lächeln erlischt stundenlang nicht. Meine Augen strahlen noch immer.

Eine total banale Beschäftigung. Und mit der richtigen Musik und am richtigen Tag mit der Abendsonne im Fenster macht sie richtig Spass. Wenn schon nicht mit dem Besen durch's Haus tanzen, dann vielleicht mit der gefalteten Wäsche. Die nächste Halbe Stunde wird schön und lustig, beschließe ich gerade. Für heut Abend genug Trübsal geblasen.